Brasilien / Brasil

Übersicht

Datum

11.07.2019 - 16.07.2019


Tage

5


Kilometer

0 (Bikes in Valparaiso-Chile)


Nächte Camping/Hostel/Andere

5


Übernachtung Tipp

Rio de Janeiro
Casa da Vera Guesthouse - https://www.casadaveraguesthouse.com/de-de
408 Rs/ € 95 - For 5 nights in a double room/Übernachtung im Doppelzimmer


Temperatur

um die 25 Grad Celcius - sonnig


Ausgaben

€ 364,78 für 6 Tage - Tagesbudget € 60,00


Schönstes Erlebnis

Rossi: Den heilgen Rasen im Maracana Stadion zu betreten
Uta: Die Busfahrten mit den Einheimischen im Linienbus und Sonnenuntergang am Ipanema Strand.


Doofstes Erlebnis

Angriff durch das Militär auf eine Farvela


Leckerstes Essen

Schinken-Käse Sandwich und Flan (Karamellpudding) in der Bäckerei in unserem Viertel. Einfach, aber gut!


Unsere Meinung

Rio ist toll - siehe Landeszusammenfassung


Toiletten Situation

Saubere Toiletten, teilweise aber auch grenzwertig - z.B. am Strand (Kosten ca. 0,50ct - € 1,00 sind aber versifft)


Landeszusammenfassung

LAND

 

Leider haben wir von Brasilien „nur“ Rio de Janeiro gesehen – leider! Auf der fahrt im Dunkeln vom Flughafen zu unserer Unterkunft haben wir erstmal nicht viel gesehen, außer absolut verrückten Verkehr. Rechts und links am Taxi sausen Uber Eat fahrer ins halbrecherischer Manier zwischen den Autos durch und man befürchtet jede Sekunde einen schlimmen Sturz. Am nächsten Morgen trauen wir uns gleich mal zu Fuß zu einem kleinen Bäcker in unserem Viertel Santa Teresa (ein Künstlerviertel) und sind erstaunt: die Straßen sind sauberer als in unserer Kleinstadt in Niedersachsen und überall gibt es in der Straße kleine Kunstwerke zu entdecken. Es sind traumhafte 26 Grad und nichts macht uns – entgegen unserer Erwartung von Rio – Angst. In unseren vier Tagen in Rio entdecken wir die Stadt zu Fuß, mit dem städtischen Kleinbus, der U-Bahn und dem Uber und sind begeistert. Auch von den traumhaft schönen alten VW Bussen die überall rum stehen und fahren. Natürlich haben wir uns auch ein paar „Touri-Highlights“ wie den Cristo Redentor oder das Maracana-Stadion gegeben. Dort ist es in der Regel voll, es lohnt sich aber trotzdem absolut finden wir!

 

MENSCHEN

 

Man hört ja vieles über Brasilien und seine Bewohner – und in der Regel hat es mit Gewalt, Drogen und Vorurteilen zu tun. Mit gebührendem Respekt haben wir unsere Reise in Rio begonnen und sind ausschließlich netten und zuvorkommenden Menschen begegnet. Die Cariocas, wie die Menschen in Rio heißen, sind freundlich und oft unaufgefordert hilfsbereit. Auf dem Weg nach Ipanema war ein Umstieg nötig, der uns kalt erwischte und Verwirrung auf unser Touri-Gesicht zauberte. Sofort fragte uns ein Einheimischer, wohin wir wollen und wir antworteten in unserem besten Portugiesisch: „Ipanema!“. Er gab uns Zeichen ihm zu folgen und geleitete uns treppauf – treppab zum richtigen Bahnsteig. Echt nett! Rio ist – hier in der U-Bahn aber auch an vielen anderen Orten – oft sehr voll. Menschen drängeln sich durch die Einkaufsstraßen und an den Strandpromenaden. Aber eins ist uns schnell aufgefallen: Hier wird nie gerempelt. Alle bemühen sich, dem jeweils anderen Platz zu machen und nett miteinander umzugehen. Dennoch... ein Schlitzohr haben wir ausgemacht: Den Taixifahrer vom Flughafen zu unserer Unterkunft... Wir gaben ihm die Adresse unserer Unterkunft, welche er auch sofort in sein Navi eingab. Die freundliche Stimme legte los – und und das vollendete Schauspiel des Taxifahrers ebenso. Kaum runter von der Schnellstraße hielt er an jeder Ecke und fragte ganz aufgeregt Passanten, ob sie die gesuchte Straße kennen würden. Nach dem zehnten Mal halten und fragen, bemerkten wir, dank unser 1a Spanischkenntnisse (izquierda = links, derecha = rechts), dass das Navi absolut keine Probleme mit der Adresse hatte und verbuchten das Schauspiel unter dem Versuch, ein mögliches Trinkgeld in ungeahnte Höhen zu treiben.

 

Grenze

 

Die Einreise am Flughafen ging schnell und problemlos.

 

Geld

 

In Brasilien wird mit Brasilianischen Real bezahlt. Aber selbst an kleinsten Verkaufsständen und bei auch sehr kleinen Beträgen ist das Zahlen mit Kreditkarte üblich. Wo ein Sonnenschirm und eine Kühltasche zu finden sind ist meist auch ein EC-Lesegerät nicht weit ;-)...

 

Unterkunft und Leben

 

Von privaten Unterkünften bis Luxushotel – in Rio hat man die Qual der Wahl. Wir haben ein Zimmer in einer kleinen Pension gebucht. Unsere Vermieterin war schon mal länger in Schweden und konnte wirklich gut Englisch, das war super! Bezahlt haben wir 18 Euro für ein Zimmer mit Gemeinschaftsbad und Küchennutzung. Die Unterkunft spiegelte vieles von dem wider, was wir in Rio richtig toll fanden: Die Häuser sind oft nicht neu und die Dinge darin auch nicht. Das wäre für viel unerschwinglich. Aber viele Menschen haben einen Sinn dafür, mit alten Dingen ein schönes zu Hause zu schaffen, es gemütlich zu machen und haben ein Sinn für Kunst.

 

Restaurants und Cafes sind recht günstig – ein großes Bier etwa 2 Euro und ein Cappucino 1,50 Euro. Man kommt günstig durch, kann aber auch deutlich mehr ausgeben.

 

Auch wenn wir keine einzige gefährliche Situation erlebt haben, es ist gefährlich in Rio. Wir gerieten auch mal in ein Viertel, in dem die Stimmung bestimmt schnell kippen kann und nachts würden wir auch nicht durch Rio laufen. Ein Straßenfest mit Live-Musik und Verkaufsständen in unserem Viertel ließ sich jedoch problemlos auch spät abends genießen. An einem frühen Morgen wachten wir von einem großen Militärpolizei-Hubschrauber auf, der über der Favela direkt neben unserer Unterkunft kreiste. Kurz darauf waren auch immer wieder Schüsse zu hören. Und in den Favelas leben bei weitem nicht nur Verbrecher, wie wir hier so gerne glauben wollen. Es sind auch die Viertel des Mittelstandes und viele ganz normale Familien wohnen dort. In diesem Fall wurden ein paar Tage zuvor Einheimische im Park um die Cristo-Statue ausgeraubt – und die vermeintlichen Täter daraufhin kurze Zeit später in ihrer Favela erschossen. Bolsonaro Politik...

 

Fazit

 

Verschreckt von den anfänglichen Horrorgeschichten über Brasilien haben wir unsere Route durch Südamerika ohne Brasilien geplant – und bereuen es jetzt sogar ein bisschen. Gerne hätten wir das Land und seine Menschen noch viel besser kennen gelernt. Aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben.

 

Blog

Blog #9 - Brasil - Rio de Janeiro

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