Blog #11 - Paraguay

Paraguay - Asuncion - Chaco - HondaCRF250L

22.08.2019

Auf dem Weg nach Asuncion

Auf dem Weg zu unseren Freunden Andreas und Paula, die in Paraguay leben, fahren wir quer durch Argentinien von West nach Ost. Immer wieder wird uns so ungläubig nachgeschaut, als wären wir Außerirdische. Wir werden um Selfies gebeten und aus Autos heraus gefilmt. Gauchos winken uns von Pferden am Straßenrand aus zu und wir überlegen, ob wohl schon jemals ein anderer Motorradtourist vor uns diese Route je gewählt hat. Wir bekommen von Straßenverkäufern Essen als Geschenk angeboten, obwohl viele hier selber sehr wenig haben. Das ländliche Argentinien empfängt uns runtergewirtschaftet, häufig bitterarm und dreckig.

 

Kurz vor Paraguay in der Grenzstadt Clorinda bekommen wir noch ein einmaliges Angebot, das wir kaum ausschlagen können. Im Innenhof eines Hotels bestaunen wir, wie sicher unsere Motorräder hier über Nacht stehen könnten, weil jedes Zimmer eine eigene Garage mit Tor hat. In den Verhandlungen um den Preis bekommen wir den Eindruck, die Vermieterin möchte uns zusätzlich ganz persönliche Dienste erweisen. Als ein schmieriger Mittfünfziger (er kann auch 25 gewesen sein - das lässt sich hier oft schlecht schätzen...) - mit extrem vollgesifftem T-Shirt und vor Dreck sich fast allein fortbewegender Hose - aus dem Établissement tritt, um sich in die Verhandlungen einzuschalten, bedanken wir uns freundlich und suchen das Weite. Ob er den Preis des Zimmers oder der Frau diskutieren wollte, ist uns mit unserem gebrochenen Spanisch leider entgangen.

 

Wir beschließen dem Tipp der Kassiererin an der örtlichen Tankstelle zu folgen und finden ein prima Hotel zu günstigem Preis und freuen uns auf das Feierabendbier. Am Tisch nebenan im Restaurant auf der "Shoppingmeile" sitzen ein paar Opis und erzählen sich Geschichten bei Wasser und Wein. Ohne dass wir sie verstehen können, haben wir das Gefühl, sie kennen sich schon ewig.

August, 22sd 2019

On the way to Asuncion

Sorry guys-This time only a google translation...Have fun :-D

 

On the way to our friends Andreas and Paula, who live in Paraguay, we drive across Argentina from west to east. Again and again, we are looked at as incredulously as if we were aliens. We are asked for selfies and filmed out of cars. Gauchos wave to us from horses on the roadside and we think, if ever another motorcycle tourist before us has chosen this route ever. We are offered food by street vendors as a gift, although many have very little themselves here. The rural Argentina welcomes us down farm, often poor in poverty and dirty.

 

Shortly before Paraguay in the border town of Clorinda we get a unique offer that we can hardly turn down. In the courtyard of a hotel, we marvel at how safe our motorcycles could be here overnight, because each room has its own garage with a gate. In the negotiations for the price, we get the impression that the landlady would like to provide us with additional personal services. If you know what I mean... As a greasy mid-fifties (he may have been 25 - this is often badly appreciated here ...) - with an extremely ugly T-shirt and dirt almost alone moving pants - steps out of the Établissement to engage in the negotiations , we thank you in a friendly and looking the width. Whether he wanted to discuss the price of the room or the woman unfortunately escaped us with our broken Spanish.

 

We decide to follow the tip of the cashier at the local gas station and find a great hotel at a reasonable price and look forward to the after-work beer.

 

At the table next door in the restaurant on the "shopping mile" sit a few grandfathers and tell stories about water and wine. Without our understanding, we feel they have known each other forever.


Asuncion

Leben im Luxus für zwei Wochen! Aus unserer Sicht erscheint uns Asunción wie eine funkelnde Glitzerblase des Kapitalismus - jedenfalls da, wo wir uns bewegen. Reiche alte Frauen, funkelnde neue Shopping-Center, überall wird gebaut. In der Altstadt jedoch sieht es dann ganz anders aus: in heruntergekommenen Bretterverschlägen leben dorthin umgesiedelte Menschen - obwohl es auch in Asunción nachts ungemütlich kalt werden kann. Öffentliche Parkplätze werden von Familien abkassiert, die ihre Kinder vorschicken, um den Preis zu verhandeln. Ich möchte nicht wissen, wie viele Reifen nachher am Auto fehlen, wenn man nicht zahlt.

 

Wir verbringen schöne Abende mit Paula und Andreas, die uns mehr als herzlich aufgenommen und beherbergt haben, und uns viele Einblicke in den Kontinent geben könnten. Denn Paula ist eigentlich Uruguayerin und beide verstehen es, die Unterschiede zwischen den Ländern bildlich auf den Punkt zu bringen.

 

Rossi ist es leid, die von mir geschnittene Chaos-Matte weiter auf dem Kopf herum zu tragen und beschließt einen spontanen Friseurbesuch um die Ecke. Schwupps sitzt er auch schon auf dem Stuhl und ohne eine Frage nach Länge oder Style wird munter drauf los geschnippelt. Macht nichts - wir hätten eh nichts verstanden, denn in Paraguay verstehen wir kein Wort. Der Dialekt klingt für uns wie singhalesisch in Sri Lanka und macht uns die Kommunikation noch viel schwerer. Ist er nicht so schlimm, denn nach 12 Minuten hat die Friseurin ihre Eingebung für Rossi fertig umgesetzt und wechselt sogleich - nach einem Nicken von mir - zur nächsten Kundin.

 

Die Paraguayer sind ein ruhiges Volk mit feinen empathischen Antennen und viel Sinn für Körperhygiene. Restaurants Kaffee und Häuser werden hübsch hergerichtet und oft mit dem Blick fürs Detail dekoriert - manchmal vielleicht auch etwas kitschig.

Asuncion

Living in luxury for two weeks! In our view, Asunción seems like a sparkling glitter of capitalism - at least where we are. Rich old women, sparkling new shopping centers, everywhere is being built. In the old town, however, it looks quite different: people living in derelict shacks live there - although it can also get uncomfortably cold in Asunción at night. Public parking is provided by families who send their children to negotiate the price. I do not want to know how many tires are missing from the car afterwards if you do not pay.

 

We spend wonderful evenings with Paula and Andreas, who gave us more than warm welcome and could give us many insights into the continent. Because Paula is actually Uruguayan and both know how to visualize the differences between countries.

 

Rossi is tired of carrying the chaos haircut I've cut on his head and decides to go around the corner with a spontaneous hairdresser. He's already sitting in the chair and without a question about length or style, he'll happily snoop on it. Never mind - we would not have understood anything anyway, because in Paraguay we do not understand a word. The dialect sounds to us like Sinhala in Sri Lanka and makes our communication even harder. Is not it so bad, because after 12 minutes, the hairdresser has completed her inspiration for Rossi finished and immediately changes - after a nod from me - to the next customer.

 

The Paraguayans are a quiet people with fine empathic antennae and a lot of sense for personal hygiene. Restaurants Coffee and houses are nicely decorated and often decorated with an eye for detail - sometimes a bit cheesy.


La Huella - Die Farm

Mit Andreas geht es für 4 Tage auf die Farm La Huella im Chaco. Während Argentinien auf dem Land oft arm und dreckig wirkt, sieht es in Paraguay arm (es ist das zweit ärmste Land Südamerikas) aber oft viel sauberer aus. In den Mennoniten-Städten üblen wir uns wie in einem anderen Land: riesige Supermärkte, deutsche Schilder und plötzlich wird auch ganz viel Deutsch wie aus einer anderen Zeit gesprochen.

 

Gute zwölf Stunden benötigt man, um zur Farm zu kommen, außerdem braucht man ein sehr geländegängiges Fahrzeug. Vorbei geht es an Seen voller Seerosen mit Palmen drin und voller Reiher.

 

Dann ändert sich die Landschaft, wir sind im Chaco. Hier gibt es nur unbezwingbare Natur aus Dornenbüschen, Kakteen, Gestrüpp und Bäumen. So dicht, dass man nicht hindurchgehen kann. Unzählige lustige und unglaubliche Geschichten von der Farm erzählt Andreas uns auf der Fahrt und wir erleben in den vier Tagen auf der Farm, dass jedes Wort wahr sein muss. Wir konnten mit Gauchos reiten und echte Rinderarbeit machen und mit Biologen Wildkameras auslesen - immer auf der Jagd nach Pumaspuren. Pumas sind für viele Farmer ein Problem, weil sie Kälber reißen. Auf vielen Farmen werden sie leider auch gejagt. La Huella geht hier und auch im Umgang mit den Menschen - über 100 insgesamt plus Familien - einen anderen Weg als die meisten anderen Farmen. Wir sind beeindruckt, wie viel Arbeit, Gedanken, Stress und Herzblut unser Freund dort rein steckt. Eigentlich geht es ja um Profit: reiche Europäer investieren in die Fleischproduktion und erwarten Rendite... Dennoch ist es beeindruckend, dass Mensch und Tier nicht zwingend auf der Strecke bleiben müssen. Bei den Kindern wird in Bildung investiert, die Frauen werden über eigene Projekte mit einbezogen. Die Rinder dürfen in Paraguay nur bei Krankheit mit Antibiotika behandelt werden und kennen enge und dreckige Stelle gar nicht. Ob man nun Fleisch essen möchte oder nicht, muss jeder selbst entscheiden - und diese Rinder leben letztlich nur, weil sie Fleisch zu produzieren sollen. Dennoch waren wir erstaunt, wie gut diese Tiere hier leben können.

La Huella - The Farm...

With Andreas it goes for 4 days on the farm La Huella in Chaco. While Argentina often looks poor and dirty in the countryside, it looks poor in Paraguay (it's the second-poorest country in South America) but often much cleaner. In the Mennonite cities, we are fouling ourselves like in another country: huge supermarkets, German signs and suddenly a lot of German is spoken as if from another time.


It takes about twelve hours to get to the farm and you need a very off-road vehicle. Passing lakes full of water lilies with palm trees in it and full of herons.


Then the landscape changes, we are in the Chaco. Here there is only indomitable nature of thorn bushes, cacti, scrub and trees. So tight that you can not go through it. Countless funny and incredible stories from the farm Andreas tells us on the way and we experience in the four days on the farm that every word must be true. We could ride gauchos and do real cattle work and read wildcats with biologists - always on the hunt for pumas. Pumas are a problem for many farmers because they break calves. Unfortunately, they are also hunted on many farms. La Huella takes a different approach here and in dealing with people - more than 100 in total plus families - than most other farms. We are impressed by how much work, thoughts, stress and passion our friend puts in there. Actually, it's all about profit: rich Europeans invest in meat production and expect returns ... Nevertheless, it is impressive that humans and animals do not necessarily have to fall by the wayside. The children are invested in education, the women are involved in their own projects. Cattle in Paraguay are only allowed to be treated with antibiotics if they have a disease and they do not even know a tight and dirty place. Whether you want to eat meat or not, everyone has to decide for themselves - and these cattle live ultimately only because they are to produce meat. Nevertheless, we were amazed how well these animals can live here.


Auf nach Paraguay!

Ein Tipp für Reisende: eigentlich überall an Tankstellen, in Restaurants und Cafés in Paraguay und Argentinien gibt es verschlüsseltes WLAN. Es ist ganz üblich nach dem Passwort (contraseña) zu fragen, oder es einfach direkt ins Handy tippen zu lassen.

 

Unser Resümee für Paraguay:

Die Menschen in Paraguay sind sehr höflich und im Umgang mit Touristen eher ungeübt bis überfordert. Das war eine interessante Erfahrung. Es war besonders für uns, durch Paula und Andreas, Paraguay und seine Menschen kennenlernen zu können.

Ach ja, und Gauchos sind tatsächlich echt harte Typen. Boah!

Let s go to Paraguay

A tip for travelers: virtually everywhere at gas stations, in restaurants and cafés in Paraguay and Argentina there is encrypted WLAN. It is quite common to ask for the password (contraseña), or just let it type directly into the phone.


Our summary for Paraguay, because in Argentina we still have some time left for us:


The people in Paraguay are very polite and in dealing with tourists rather untrained to overwhelmed. That was an interesting experience. It was especially for us to get to know Paula and Andreas Paraguay and his people.



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